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Marmor: Treppen und Treppenstufen

Eine Naturstein-Treppe (süddt. und österr. Stiege, regional auch Steige oder Tritt) ist ein aus Treppen-Stufen gebildeter Aufgang bzw. Abgang, der unterschiedlich hohe Ebenen in oder an Bauwerken oder im Gelände miteinander verbindet. Die Treppe ist ein Bauteil aus mindestens drei aufeinander folgenden Stufen und kann durch Aneinanderreihen von Treppenläufen und Treppenpodesten gebildet werden. Eine Treppe muss sicher und bequem begehbar sein. Im Falle des Einsatzes einer Marmor-Treppe im Außenbereich, sind die Marmor-Stufen mit einer rauhen Oberfläche (geflammt oder aufgerauht) zu versehen.

Die Idee, durch Stufen Höhenunterschiede leichter zugänglich zu machen kann sogar bei Primaten beobachtet werden. Auch können an fast allen längerfristigen geschichtlichen Siedlungsplätzen mit unterschiedlichen Höhenlagen Treppen nachgewiesen werden. Funde von Baumstämmen mit stufenartigen Einkerbungen aus dem Neolithikum lassen auf eine Verwendung als Treppe schließen.

Der früheste gestalterische Einsatz in Verbindung mit Treppen ist in Göbekli Tepe 10.000 Jahre v. Chr. nachweisbar und findet einen ersten belegten Höhepunkt in der Anlage von Zikkurats in Mesopotamien 6.000 Jahre v. Chr. Neben der reinen Erschließungsfunktion hat die Treppe hier jene Symbolkraft (Übergang von einer Ebene zur anderen; Aufstieg; Zugang zum Transzendenten; Verbindung zwischen Himmel und Erde; Prozessionsweg), die fortan bei fast allen sakralen oder repräsentativen Bauten zum Tragen kommt. Seit diesem Zeitpunkt gehören Naturstein-Treppen und Treppenanlagen zum festen Bestandteil der Formensprache aller weltweiten Architekturen.

In der Architektur bildet die Treppe oft das aussagekräftigste Merkmal eines Gebäudes und ist häufig Kern der Gestaltung von Räumen. Nahezu jede Treppe weist einen oder zwei Handläufe und Geländer auf. Die Treppe ist somit nicht nur mit einer Funktion als Bauteil eines Hauses besetzt, sondern sie ist zugleich auch oft Statussymbol des Haus- oder Schlossherrn beziehungsweise des Besitzers. Breite Treppen heben auch bei öffentlichen Gebäuden wie unter anderem Theatern, Opernhäusern, Rathäusern usw. zusätzlich ihre Bedeutung hervor.

In Österreich wird die Bezeichnung Treppe nur für einen schmalen Holzaufstieg oder auch für eine Wendeltreppe verwendet. Im Allgemeinen wird der Ausdruck Stiege verwendet.

Treppen-Arten

Treppen werden nach Bauweise, Konstruktion, Grundriss, Lage, Zweck, Form und nach dem verwendeten Material unterschieden.

  • Bei einer aufgesattelten Treppe liegen die Trittstufen auf einem, zwei oder mehr Tragholmen, die sägezahnförmig ausgeschnitten sind. Durch das sägezahnähnliche Aussehen der Holme wird diese Konstruktion auch Sägezahntreppe genannt.
  • Balkentreppen sind Treppen, bei denen die Trittstufen auf einem Balken aufliegen, der auch Holm genannt wird. Sie werden meist als Einholmtreppe oder Zweiholmtreppe ausgeführt. Bei großen Eingangstreppenanlagen kommen auch mehr als zwei Tragbalken zum Einsatz.

  • Eine Belagtreppe ist eine Rohtreppe, meist eine Stahlbetontreppe, auf die ein geeigneter Belag als Nutzschicht aufgebracht wird.

  • Eine Treppenform, die wegen ihrer schwierigen Ausführung aus statischer Sicht und auch aus ergonomischer Sicht nur noch im Denkmalbereich zu finden ist, ist die Berliner Treppe. Diese Treppe beginnt frei im Raum stehend und schwingt dann in einer viertel Wendelung in eine Treppennische, in der sie mit einer weiteren halben Wendelung zum Obergeschoss fortgeführt wird.

  • Eine Blocktreppe ist eine aufgesattelte Treppe, bei der die Stufen nicht aus Brettern, sondern aus flach liegenden Balken aus Holz, Naturstein, Granit oder Marmor bestehen.
  • Bei einer Bolzentreppe oder genauer Tragbolzentreppe, sind die Treppenstufen untereinander mit Tragbolzen biegesteif verbunden. Ihre Ausführung ist einer eigenen DIN-18096 geregelt da sie sich von ihrer Konstruktionsart wesentlich von anderen Treppen unterscheiden und daher besondere Statische Regelungen erfordern. Als Materialien kommen überwiegend hochwertige Stähle und Stahlbeton oder bewehrte Natursteinplatten zum Einsatz. Bei Versagen auch nur einer Tragbolzenverbindung würde die gesamte Konstruktion zusammenbrechen daher werden meist geprüfte Bolzenverbindungssystem verwendet. Oft werden auch eingespannte Treppenstufen an ihrem freien Ende mit Tragbolzen verbunden um ein Schwingen der freien Treppenenden zu verhindern. Bei diesen Konstruktionen wäre ein Versagen der Bolzen unproblematisch, da die Last über die Einspannung der Stufen in der Wand abgetragen wird.
  • Eine doppelläufige Wendeltreppe, auch Doppelspiralenförmige Treppe genannt, ist eine zweiarmige Wendeltreppe, bei der die Antritte und Austritte der Treppenarme um 180° versetzt beginnen und enden. Die Treppenläufe sind teilweise übereinander angeordnet. Dadurch verleitet sie den Besucher zum Versteckspiel. Die bekannteste doppelläufige Wendeltreppe befindet sich im Loireschloss Chambord. Die Erfindung dieser Treppenform wird Leonardo da Vinci zugeschrieben. Ein Beispiel aus neuerer Zeit ist die Treppe zur Aussichtsplattform des Killesbergturmes in Stuttgart.

  • Der eingekerbte Baumstamm, auch Steigbaum genannt, wurde erfunden nachdem der schräg gestellte Baumstamm sich bewährt hatte. Als es geeignetes Werkzeug gab, wurden die Baumstämme selbst gefällt und um einen besseren Halt zu finden mit Kerben versehen. Solche Einbaumleitern waren auf der ganzen Welt zu finden, z. B. auf den Admiralitätsinseln im Stillen Ozean, in Höhlenwohnungen in Nordchina oder in Häusern in Çatalhöyük in der Türkei. Damit war die erste Holztreppe erfunden. Aus dieser einfachen Konstruktion entwickelte sich schließlich die Einholm-Sägezahntreppe mit aufgesattelten Stufen.

  • Die eingeschobene Treppe ist eine Holztreppenkonstruktion, bei der die Stufen in eine Nut in die Wange eingeschoben werden. Die Nut ist nicht durchgehend, so dass die Stufen nicht durchgeschoben werden können. Damit die Stufen nicht aus der Nut herausgezogen werden können werden Sie von unten mit einer Schraube gesichert. Gegen das seitliche herausziehen werden die Wangen mit durchgehenden Treppenschrauben oder mit kurzen Treppenschrauben zusammengespannt. Alternativ kann die Nut auch als Schwalbenschwanznut ausgebildet sein. Anstelle von Setzstufen werden Bretter in eine durchgehende Nut in den Wangen eingesetzt, die dann eine weitgehend glatte Untersicht ergeben. Diese Holztreppenkonstruktion wird überwiegend für untergeordnete Treppen wie Kellertreppen oder Dachbodentreppen verwendet.
  • Bei eingespannten Treppenstufen sind die Stufen nur einseitig in die Treppenwand eingespannt. Die Treppenstufen sind meist Marmor-Steinstufen oder Stahlbetonblockstufen.

  • Die eingestemmte Treppe ist eine der häufigsten Holztreppenkonstruktionen. Hierbei werden die Treppenstufen und die Setzstufen in eine gestemmte, heute meistens gefräste, Nut in der Treppenwange eingesetzt. Die Wangen werden mit durchgehenden Treppenschrauben oder mit kurzen Treppenschrauben zusammengespannt. Man unterscheidet zwischen halb und voll gestemmten Treppen. Bei der halb gestemmten Treppe entfällt die Setzstufe.

  • Einholmtreppen sind Treppen mit nur einem tragenden Balken aus Holz oder Stahl, auf dem die Stufen aufgesattelt sind. Die Trittstufen müssen kippsicher auf dem Holm befestigt sein, was durch Verstrebungen erreicht werden kann. Der Holm muss neben der Biegebelastung auch eine Drehbelastung aufnehmen können. Die Tragholme bestehen aus Vollholz oder besser aus Brettschichtholz, Tragholme aus Stahl werden wegen ihrer geringeren erforderlichen Querschnitte jedoch bevorzugt. Da der Holm meist in der Mitte der Treppe angeordnet ist wird diese Konstruktion auch Mittelholmtreppe genannt.

  • Einschubtreppen werden als Treppe zum Dachboden verwendet. Die Treppe befindet sich auf einem Lukendeckel und kann so weit auf dem Deckel verschoben werden, dass sich der Deckel mitsamt der Treppe schließen lässt. Diese Treppen werden überwiegend aus Holz, aber auch aus Aluminium und Stahl gefertigt und heißen im Sprachgebrauch auch Ruck-Zuck-Treppen.

  • Treppen zu Fahrradkellern werden als Treppe mit Fahrradrampe ausgeführt. Auch viele öffentliche Treppen werden oft mit solchen Fahrradrampen ausgeführt. Die Fahrradrampe soll das Schieben des Fahrrades auf der Treppe erleichtern. Meistens ist die Fahrradrampe nur einseitig angebracht.

  • Tragbare Klapptreppen aus Holz werden seit mehreren hundert Jahren in Bibliotheken, Kirchen, militärischen und zivilen Magazinen verwendet. Klapptreppen aus Leichtstahl, aus Aluminium oder aus elektrisch isolierendem und hygienisch sauberem Material finden seit den 1880er-Jahren immer mehr Eingang in nahezu allem Lebens- und Wirtschaftsbereichen.

  • Fertigteiltreppen sind aus industriell vorgefertigten Bauteilen hergestellte Treppen, deren Teile zu einer individuellen Treppe zusammengebaut werden können. Unter freitragende Treppen werden sowohl Treppen mit eingespannten Treppenstufen als auch Treppen in Tragbolzenkonstruktion und Mischkonstruktionen daraus verstanden. Auch Treppen bei zweiläufigen U-Treppen, bei denen das Zwischenpodest keinerlei Auflager hat werden als freitragende Treppen bezeichnet. Eine gemauerte Treppe hat immer eine Wand an den Seiten. Auf die Wände wird ein Gewölbe in Treppenneigung gemauert, auf welches die Stufen gemauert werden gusseiserne Treppe waren zu Beginn der industriellen Fertigung ein sehr beliebtes Produkt. Heute findet man gusseiserne Treppen überwiegend als dekorative Spindeltreppen wieder.

  • Unter einer Massivtreppe wird im allgemeinen Sprachgebrauch eine Stahlbetontreppe verstanden. Diese kann eine Oberfläche aus allen als Bodenbelag geeigneten Stoffen haben, wie z.B. Granit, Marmor oder Hartholz. Die Massivtreppe kann ein vor Ort gegossenes Bauteil wie auch ein an den Einbauort geliefertes Fertigbauteil sein. Auch Kombinationen aus Fertigteil und Ortbeton sind möglich.